Reisebüros in Zeiten der Digitalisierung

Reisebüros in Zeiten der Digitalisierung

Ich möchte Sie gerne mitnehmen auf eine Zeitreise. Eine Reise in die späten achtziger Jahre, in der das Reisebüro Anlaufstelle für viele Menschen war.

Was hat sich in der Zeit bis heute für die Reisebüros geändert?

Das Reisebüro in der Vergangenheit

Ein Reisebüro war damals vielseitig aufgestellt. Menschen, die einen Besuch ihrer Familienangehörigen im In- und Ausland planten, ließen sich im Reisebüro beraten.  Cluburlauber buchten ihre alljährliche gemeinschaftliche Tour mit dem Verein oder Team. Familien sparten für ihren Jahresurlaub und freuten sich auf die gemeinsame Zeit im Familienkreis. Gastarbeiter machten sich auf ihren Weg in die Heimat.

In dieser Zeit habe ich meine Ausbildung im Reisebüro begonnen.

Das Reisebüro glich einem „Gemischtwarenhändler“. Neben den Urlaubsbuchungen erteilten wir Bahnauskünfte. Aus einem dicken Kursbuch suchten wir Bahnverbindungen heraus und stellten sie in mühevoller Kleinarbeit zusammen. Wartezeiten nahmen unsere Kunden dabei gerne in Kauf. Wir verkauften Konzertkarten für Veranstaltungen in den Messehallen und Arenen der Umgebung. Hinter einer versteckten Tür übernahmen wir die Dienstreisen für große und mächtige Unternehmen und Konzerne.

Menschen jeglichen Alters suchten das Reisebüro auf. Sie ließen sich beraten und vertrauten unseren Empfehlungen. Wir kannten unsere Kunden und träumten mit ihnen von der großen weiten Welt.

Das Reisebüro heute

Die Zeiten haben sich geändert. Wie sieht es heute aus? Wie hat sich die Digitalisierung auf die Reisebüros ausgewirkt?

Unsere Reisen buchen wir heute bequem im Internet. Wir müssen uns nicht an Öffnungszeiten orientieren und können unsere Reiseplanung bequem von zu Hause durchführen. Die Flugpreise sind so stark gesunken, dass ein Taxi zum Flughafen teurer ist als ein innereuropäisches Flugticket. Täglich erreichen uns online neue Angebote. Bahnauskünfte erhalten wir sofort und ohne lästige Wartezeiten. Die benötigte Fahrkarte bekommen wir digital auf unser Smartphone. Für Konzerte und Veranstaltungen sieht es ebenso aus.

Heute sind viele Reisebüros verschwunden. „Gemischtwarenhändler“ gibt es nicht mehr.

Wie können die verbliebenen Reisebüros existieren?

Nur noch wenige Menschen benötigen eine persönliche Beratung für ihre Reiseplanung. Menschen, die in der analogen Welt groß geworden sind, verhalten sich teilweise zurückhaltend und bewegen sich selten oder gar nicht im World Wide Web bewegen. Zukünftig wird es noch weniger dieser Menschen geben.

Neue Positionierung für Reisebüros in Zeiten der Digitalisierung

Reisebüros sollten die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzen. Mit Neugierde, Mut und Individualität hat ein Reisebüro die Chance sich neu zu positionieren. Wecken Sie als Reisebürobetreiber das Interesse Ihrer Kunden. Machen Sie neugierig auf Ihr Angebot. Zeigen Sie sich online attraktiv und treffen Sie zielgenau Ihre Wunschkunden.

Meine 8 Tipps geben Ihnen Anregungen für Ihre Umsetzung.

  1. Reiseblog: Erzählen Sie Ihre persönliche Story. Lassen Sie Ihre Leserschaft teilhaben an Ihren Eindrücken, Entdeckungen und Ihren Emotionen. Machen Sie sich sichtbar und lassen Sie zu, dass sich Menschen mit Ihnen identifizieren. Wecken Sie die Reiselust Ihrer Leser.

  2. Reisetipps: Welche Sehenswürdigkeiten haben Sie beeindruckt? Was hat Sie enttäuscht?  Nehmen Sie Ihren Leser mit in nette Bistros und Restaurants. Zeigen Sie, welche Aktivitäten es in Ihrer Umgebung gibt. Wecken Sie den Entdeckergeist Ihrer Leser!

  3. Netzwerk: Vernetzen Sie sich mit Restaurants, Hotels, Veranstalter etc. indem Sie diese verlinken. Machen Sie aufmerksam auf deren Events, Angebote und Specials. Lassen Sie Ihr Netzwerk von Ihnen profitieren. Sie werden die Früchte ernten und den Mehrwert eines gut funktionierenden Netzwerks spüren.

  4. Fotos: Nutzen Sie Ihr eigenes Fotomaterial, um Ihre Eindrücke und Emotionen zu vermitteln. Sie müssen kein Fotograf sein. Fotos, die nicht perfekt sind, können Persönlichkeit und Emotion hervorrufen.

  5. Kommunikation: Geben Sie Ihrem Leser die Möglichkeit, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Er kann Kommentare hinterlassen und Fragen stellen, die für Sie, aber auch andere Interessenten einen Mehrwert liefern. Zeigen Sie Ihre Kompetenz, indem Sie ihrem Leser antworten und mit ihm kommunizieren.

  6. Social-Media: Definieren Sie Ihre Zielgruppe und identifizieren Sie die relevanten Kanäle. Holen Sie Ihren Kunden in den sozialen Medien ab und entführen ihn in Ihren Reiseblog, den Sie mit Reiseberichten und -geschichten füllen.

  7. Veranstaltungen: Laden Sie Ihre Fans zu Veranstaltungen in Ihrem Reisebüro ein. Erzählen Sie von Ihren Erlebnissen und Eindrücken. Nutzen Sie die Besonderheiten des Reiselandes, um Ihren Veranstaltungen ein Motto zu geben.

  8. Teilen: Sie können natürlich bei Bedarf die Werbeanzeigen der großen Veranstalter teilen, doch denken Sie daran, dass die Werbung der Veranstalter möglicherweise nicht Ihrer Zielgruppe entspricht. Differenzieren Sie und denken Sie daran, dass Sie Ihre Persönlichkeit waren.

Das alles klingt nach sehr viel Arbeit, doch Sie müssen das nicht allein tun. Binden Sie Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder ein. Lassen Sie sie von Ihren Reisen, ihren Eindrücken und Erfahrungen erzählen.  Nutzen Sie die „saure Gurken“ Zeit, um Artikel für Ihren Reiseblog vorzubereiten. Motivieren Sie ihre Mitarbeiter und profitieren Sie von dem Teamgeist. Entwickeln Sie gemeinsam Ideen und setzen sie diese um. Zeigen Sie das, was sie auszeichnet und das, was Sie besonders macht.

Meine persönliche Reiseplanung in der Digitalisierung

Meine Reise plane ich, indem ich mir Informationen in den sozialen Medien suche. Ich lese Reiseberichte und folge Reiseblogs. Natürlich frage ich Freunde und Bekannte nach Ihren  persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen.

Ich gehöre zu den Menschen, die sich online mit einer überzeugenen Argument abholen lassen. Was ist mein Mehrwert, wenn ich im Reisebüro buche? 

Gerne zeige ich Ihnen, wie Sie Ihrem Wunschkunden den Mehrwert vermitteln können. 

 

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