WhatsApp integriert KI: Was Nutzer und Unternehmen jetzt wissen müssen

WhatsApp integriert KI: Was Nutzer und Unternehmen jetzt wissen müssen

Meta macht ernst und integriert eine KI in Meta-Messenger Whatsapp, Facebook und Instagram. Meta AI ist ein KI-gestützter Assistent, der direkt in der App eingebunden ist. Sicher hast du bereits einen blauen Kreis in WhatsApp entdeckt, der den Zugang zum KI-Chat markiert.

Diese Funktion soll in Zukunft Fragen beantworten, Inhalte vorschlagen oder sogar beim Online-Shopping helfen. Das ist sicher eine spannende Entwicklung, aber gerade in Europa gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Transparenz.

Inhalte

KI-Training mit deinen Daten

Ab dem 25. Mai 2025 will Meta auch in der EU Daten aus WhatsApp, Facebook und Instagram zum Training von KI-Modellen verwenden. Das umfasst öffentliche Beiträge, Reaktionen, Profilinformationen und Interaktionen. Private Nachrichten sollen laut Meta jedoch nicht betroffen sein. Unklar bleibt jedoch, wie genau „anonymisierte Daten“ verwendet werden.

Wichtig:

Die Datennutzung erfolgt automatisch, sofern du keinen  Widerspruch (Opt-out) einlegst. Diese Entscheidung wird auch zukünftige KI-Produkte betreffen. Der Opt-out muss für jeden Dienst separat erfolgen (WhatsApp, Instagram, Facebook).

Hier geht es zum Privacy Center von Meta: ➡️https://www.facebook.com/privacy/policy/?utm_source=chatgpt.com

Schritt-für-Schritt: Widerspruch gegen  Datennutzung für Meta-KI 

WhatsApp: Derzeit gibt es keine Möglichkeit, der Nutzung deiner Daten für KI-Zwecke zu widersprechen. Meta hat die Opt-out-Option entfernt.

Facebook & Instagram: Obwohl die Widerspruchsformulare bereits existieren, sind sie möglicherweise noch nicht für alle Nutzer sichtbar oder aktiv. Du kannst dennoch versuchen, über die folgenden Schritte Einspruch einzulegen:​

Facebook:
➡️Gehe zu deiner Profilseite und klicke auf dein Profilbild oben rechts (am PC) oder tippe auf die drei Striche rechts (in der App).
➡️Wähle „Einstellungen und Privatsphäre“ und dann „Einstellungen“.
➡️Scrolle nach unten und öffne die „Datenschutzrichtlinie“.
➡️Suche nach dem Abschnitt „Widerspruchsrecht“ und klicke darauf.

Instagram:
➡️Öffne deine Profilseite und tippe auf die drei Striche rechts, um die Einstellungen zu öffnen.
➡️Scrolle nach unten und tippe auf „Info“.
➡️Wähle „Datenschutzrichtlinie“ und tippe im erscheinenden Textkasten auf den Link „Widerspruchsrecht“.

Sowohl bei Facebook, als auch bei Instagram musst du im Widerspruchsformular die E-Mail-Adresse deines Kontos angeben. Anschließend kannst du im Textfeld deine Bedenken äußern, 

Meta wird dann prüfen, ob deine Gründe die Unternehmensinteressen überwiegen. Erste Berichte zeigen, dass Meta oft positiv auf solche Widersprüche reagiert. ​

Wichtiger Hinweis

Bitte beachte, dass virale Beiträge auf Plattformen wie Instagram, in denen Nutzer pauschal erklären, Meta die Nutzung ihrer Daten zu untersagen, nicht als gültiger Widerspruch anerkannt werden. Meta hat bestätigt, dass solche Posts unwirksam sind. Es ist daher wichtig, das offizielle Formular „Einspruch einlegen“ auf Facebook oder Instagram zu verwenden.

Alle Informationen basieren auf dem Stand von April 2025.

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WhatsApp Business: Was ändert sich für Unternehmen?

WhatsApp Business bietet Unternehmen seit Jahren einen professionellen Kommunikationskanal. Einfache Automatisierungen bis hin zu CRM-Anbindungen über die WhatsApp Business API sind möglich. Mit der Integration von KI ergeben sich neue Chancen, aber auch neue Pflichten und Herausforderungen.

Chancen für Unternehmen

Automatisierte Kundenkommunikation durch intelligente Chatbots

Unternehmen können KI-gestützte Chatbots einsetzen, die rund um die Uhr erreichbar sind und typische Anfragen etwa zu Öffnungszeiten, Rückgaben, Lieferstatus oder FAQs blitzschnell beantworten. Die personelle Belastung des Kundenservice werden reduziert, die Reaktionszeiten jedoch spürbar verbessert.

Personalisierte Produktempfehlungen im Chat

Meta AI kann künftig auf vergangene Interaktionen und Käufe zugreifen, um gezielte Empfehlungen auszusprechen und ähnliche Produkte anbieten und kann so die Conversion Rate, also die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs, erhöhen.

Effizientere Bearbeitung häufiger Anfragen

Durch automatische Klassifizierung von Anfragen erkennt die KI den Zweck einer Nachricht (z. B. „Rechnung anfordern“ oder „Produktreklamation“) und kann sie entweder direkt bearbeiten oder an einen passenden Mitarbeitenden weiterleiten. So können Mensch und KI Hand in Hand arbeiten.

Multilinguale Unterstützung durch KI-Übersetzung

Für Unternehmen, die international operieren und Kunden in mehreren Sprachenbetreuen, kann KI automatisch Nachrichten erkennen und übersetzen und so sprachliche Barrieren abbauen. Eine effiziente Betreuung über Landes- und Sprachgrenzen hinweg ist problemlos möglich.

Herausforderungen und Risiken

Neue Preisstruktur für Business-Nachrichten

Meta hat die Preisstruktur für WhatsApp Business geändert: Nachrichten werden nun nach Kategorie bepreist.
Besonders betroffen sind Marketing-Nachrichten wie Gutscheine, Aktionen oder Produktneuheiten, die deutlich teurer als z. B. Transaktionsnachrichten (Bestellstatus, Terminbestätigung) sind.  Für Unternehmen bedeutet die

Automatisierung eine Zeitersparnis, kann aber höhere Kosten verursachen, wenn eine falsche Kategorie genutzt wird oder übermäßige Kommunikation stattfindet.

Steigende Datenschutzpflichten

Unternehmen, die KI einsetzen, müssen sicherstellen, dass:

  • Kundendaten nur mit Zustimmung verarbeitet werden,

     

  • alle eingesetzten Tools DSGVO-konform sind,

     

  • und klar dokumentiert ist, wie Daten gesammelt, gespeichert und genutzt werden.

     

Gerade bei Meta-Produkten ist hier Vorsicht geboten, da der Datenschutz in Europa besonders streng ist. Bei Verstößen drohen nicht nur Vertrauensverluste, sondern auch Bußgelder.

Transparenz 

Ein zunehmend sensibler Punkt ist, dass der Kunde nicht mehr weiß, ob er mit einem Menschen oder einer KI spricht.
Verbraucherschützer fordern klare Kennzeichnungen, wenn automatisierte Systeme zum Einsatz kommen.
Unternehmen, die hier Transparenz schaffen indem sie Einblendungen wie „Sie chatten gerade mit unserem KI-Assistenten“ integrieren, können das Vertrauen langfristig stärken und vermeiden Missverständnisse.

Alternativen zu WhatsApp: Sicher und unabhängig

Gerade wegen der neuen Datenpolitik suchen viele Nutzer nach Alternativen. Hier ein Überblick über sichere und populäre Messenger mit Fokus auf Datenschutz:

MessengerMonatlich aktive NutzerBesonderheiten
Telegram1 Milliarde (März 2025)Viele Funktionen, große Gruppen, Kanäle, Bot-API,
Standard-Chats nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt
Signal70 Millionen (2024)Komplett quelloffen, werbefrei,
standardmäßig E2E-verschlüsselt, Non-Profit
Threema12 Millionen (März 2024)Schweizer Anbieter,
keine Telefonnummer nötig, starker Fokus auf Datenschutz
SessionÜber 1 Million (August 2024)Dezentral, keine Registrierung oder Telefonnummer, maximale Anonymität

Mit einer Milliarde aktiver Nutzer dominiert Telegram das Feld der alternativen Messengerdienste. Es folgen Signal und Threema. Wer maximale Anonymität sucht, findet mit Session eine technisch interessante, aber noch wenig verbreitete Option. Alle Alternativen setzen unterschiedliche Schwerpunkte bei Datenschutz, Funktionsumfang und Nutzerfreundlichkeit.

Fazit: Viel Potenzial –  deine Verantwortung!

KI kann Prozesse beschleunigen, doch Vertrauen lässt sich nicht automatisieren. Wer beides vereint, hat den größten Erfolg

Möchtest du die Vorteile nutzen, so ist es sinnvoll, abzuwägen, wo du die KI einsetzt und wo ein menschlicher Kontakt unverzichtbar bleibt.

Auch wenn wir in Europa strenge Regeln und Richtlinien haben, empfehle ich dir, offen zu sein für alternative Messengerdienste und sie langfristig einzubinden, um deine Daten und Informationen gut zu sichern und zu verwalten.

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