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Sommerloch oder Sommerchance? 

So machst du das Beste aus deinem Social Media im Sommer

Die Luft flimmert, die Tage sind lang und der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft. Bei uns in NRW sind die Sommerferien angelaufen. Es ist  eine Zeit, in der Deutschland gefühlt einen Gang herunterschaltet. Familien packen die Koffer für den Jahresurlaub, große Betriebe machen Werksferien und das geschäftige Treiben des Alltags weicht einer entspannten Langsamkeit.

Inhalte

Auch in der digitalen Welt wird es spürbar ruhiger. Die Timelines sind gefüllt mit Urlaubsfotos statt Business-Updates, und viele Selbstständige und Unternehmer stellen sich die berechtigte Frage: Lohnt es sich überhaupt, jetzt viel Energie in Social Media zu stecken? Sollte ich einfach eine Pause machen oder gerade jetzt Gas geben?

Wenn meine Kunden mich das fragen, bekommen sie eine Antwort, die auf den ersten Blick vielleicht unbefriedigend wirkt: Es kommt darauf an. Denn das vermeintliche „Sommerloch“ ist keine Naturkatastrophe, sondern eine veränderte Rahmenbedingung. Und wie du damit umgehst, ist eine strategische Entscheidung. Das Sommerloch ist genau das, was du daraus machst: eine Hürde oder eine riesige Chance.  

"Strategie ist nicht nur, was du tust – sondern auch, was du bewusst nicht tust."

Lass uns gemeinsam die entscheidenden Faktoren beleuchten, die dir helfen, deine perfekte Sommer-Strategie zu finden.

Der erste Blick: Was macht deine Zielgruppe?

Bevor du deine eigenen Pläne schmiedest, schau dir die Menschen an, die du erreichen möchtest. Ihr Verhalten ist der Schlüssel zu deinem Erfolg.

❓Sind deine Kunden von den Ferien betroffen? Wenn du dich an Familien mit schulpflichtigen Kindern richtest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie jetzt verreisen. Ihre Online-Zeiten verschieben sich vom Arbeitsalltag hin zu entspannten Abendstunden auf der Hotelterrasse.

❓Verändert sich ihr Verhalten? Sitzt deine Zielgruppe bei 30 Grad im Freibad oder im Biergarten, anstatt wie gewohnt in der Mittagspause durch Instagram zu scrollen? Vermutlich ja. Das bedeutet nicht, dass sie offline sind, aber ihr Konsumverhalten ändert sich. Kürzere, leichtere Inhalte könnten jetzt besser funktionieren.

❓Gibt es sommerliche Themen, die du aufgreifen kannst? Statt komplexer Fachthemen könnten jetzt leichte Sommerlektüre, Tipps für die Urlaubsplanung, Grillrezepte oder Inspirationen für Balkonien auf Interesse stoßen. Passe deine Inhalte an die sommerliche Stimmung an.

Der zweite Blick: Deine eigene Sommerplanung

Als Unternehmer, besonders als Soloselbstständiger, bist du selbst der wichtigste Faktor in dieser Gleichung. Deine Ressourcen und deine Bedürfnisse bestimmen, was überhaupt möglich ist.

❓Hast du selbst Urlaub geplant? Fährst du weg oder bleibst du zu Hause?

❓Wie bist du mobil aufgestellt? Verreist du in ein anderes Land, wo das Internet vielleicht lückenhaft ist? Gibt es unterwegs gesicherte WLAN-Verbindungen, oder bist du auf teures Datenroaming angewiesen?

❓Wenn du ein Team hast: Wer ist wann im Urlaub? Sind die verantwortlichen Mitarbeiter verfügbar, oder musst du Aufgaben umverteilen?

Blonde Frau mit Sonnenbrille steht am Schild am Kap der guten Hoffnung.

Meine persönliche Entscheidung:  3 Wochen offline 

Jedes Jahr stelle ich mir genau diese Fragen. Und dieses Jahr ist meine Antwort radikaler als je zuvor: Ich bin dann mal weg. Für 3 Wochen. Komplett offline.

Kein Vorplanen von Beiträgen, kein schnelles Einloggen, um Kommentare zu beantworten. Nichts. Als Social-Media-Expertin mag das kontraintuitiv klingen, aber hinter dieser klaren Grenze stecken für mich wichtige, persönliche Gründe:

🇿🇦 Ein Lebenstraum: Südafrika steht seit Ewigkeiten auf meiner Bucketlist. Dieses Land möchte ich mit allen Sinnen erleben, ohne ständig auf einen Bildschirm zu schielen.
Eine Premiere: Seit Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich mir nie mehr als zwei Wochen Urlaub am Stück gegönnt. Es ist Zeit, das zu ändern.
👨‍👦 Wertvolle Familienzeit: Mein erwachsener Sohn ist für einige Zeit in Kapstadt. Diese seltene Gelegenheit für einen gemeinsamen Urlaub als Erwachsene wollen wir für unvergessliche Erlebnisse nutzen.
🔌 Erzwungenes Digital Detox: Da wir im Land umherreisen, ist eine stabile Internetverbindung nicht garantiert. Statt mich darüber zu ärgern, nehme ich es als Geschenk an – eine Einladung, wirklich abzuschalten.
🧘‍♀️ Mentale Erholung: Die letzten Monate waren privat sehr herausfordernd und haben viel Kraft gekostet. Es ist an der Zeit, die Batterien wieder voll aufzuladen.

Natürlich hätte ich alles planen können. Redaktionspläne füllen und Beiträge automatisieren ist mein Handwerk. Aber ich folge einem wichtigen Credo: „Lass deinen Beitrag vor und nach der Veröffentlichung nicht allein!“

Reines „Senden“ ohne Interaktion und echten Austausch ist für mich keine Option. Dann wäre ich gedanklich nicht frei für die Wunder Südafrikas. Dieses Mal hat die volle Präsenz im echten Leben absolute Priorität.

Dein Sommer, deine Strategie: 3 Wege, mit dem Sommerloch umzugehen

Deine Entscheidung muss nicht so radikal sein wie meine. Basierend auf deiner Zielgruppe und deinen Ressourcen hast du verschiedene Möglichkeiten:

Strategie „Weiter wie immer“
Du weißt, dass deine Zielgruppe auch im Sommer online ist und deine Themen relevant sind (z.B. im B2B-Bereich, wo Projekte weiterlaufen). Dann bleib dran! Vielleicht erreichst du sogar mehr Menschen, weil die Konkurrenz ruhiger ist.

Strategie „Gunst der Stunde nutzen“
Du merkst, dass es ruhiger wird? Nutze diese Zeit für all die Aufgaben, die im hektischen Alltag liegen bleiben.

✅Plane deine Social-Media-Strategie für den Herbst.

✅Erstelle Content auf Vorrat (Blogartikel, Videos, Grafiken).

✅Räume dein E-Mail-Postfach auf oder optimiere deine Website.

✅Mache endlich den Online-Kurs, der seit Monaten auf dich wartet.

Strategie „Analyse & Weiterentwicklung“

Die ruhige Phase ist ideal, um einen Schritt zurückzutreten. Werte die Performance deiner Kanäle aus den letzten sechs Monaten aus. Was lief gut, was nicht? Welche Formate kamen an? Nutze die Daten, um deine Strategie für die zweite Jahreshälfte zu schärfen und gestärkt in den Herbst zu starten.

Fazit: Das Sommerloch ist eine Einladung zur Intentionalität

Es gibt keine richtige oder falsche Antwort auf die Frage nach Social Media im Sommer. Aber es gibt eine bewusste Entscheidung. Egal, ob du weitermachst wie bisher, die Zeit zum Aufräumen nutzt oder wie ich bewusst eine Offline-Pause einlegst – triff deine Wahl mit Absicht.

Das Sommerloch ist das, was du daraus machst: eine stressige Pflichtübung oder eine wertvolle Chance zur Erholung, zur Planung und zur Neuausrichtung.

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