Ich liebe es, zurückzuschauen, das alte Jahr abzuschließen und schwungvoll neu zu starten. Wenn ich heute auf 2022 zurückschaue, stelle ich fest, dass in diesem Jahr vieles anders gelaufen ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Mit Vollgas und vielen Ideen wollte ich ins Jahr 2022 starten.
Ein Januar, der es in sich hatte.
Silvester haben wir mit Freunden ausgelassen gefeiert und gut gelaunt angestoßen auf das, was uns das kommende Jahr bringen wird. Am 04. Januar traf unsere Familie völlig unvorbereitet ein Schicksalsschlag. Mit einem Herzinfarkt verabschiedete sich mein Schwager von dieser Erde und ließ uns sprachlos zurück. Dem motivierten Start folgte eine Zeit der Nachdenklichkeit.
Kurz darauf zog, nach meinem Sohn, auch meine Tochter aus. Mit ihrem Freund hat sie eine Wohnung in einem anderen Stadtteil von Mülheim gefunden. Plötzlich waren wir also nicht mehr zu viert, sondern zu zweit. Ein Lebensabschnitt ging zu Ende.
Genau zu dieser Zeit erkrankte ich an Corona. Es ging mir relativ gut, aber ich musste mich natürlich isolieren. Den Umzug meiner Tochter konnte ich leider nicht so unterstützen, wie ich es gerne getan hätte.
Im Februar nahm das Leben privat und beruflich langsam wieder Fahrt auf. Interessenten meldeten sich und ich bekam neue Aufträge. Die Energie kehrte zurück und nach einem erholsamen Skiurlaub löste ich die Handbremse und legte den Vorwärtsgang ein.
Mein erstes Nein.
Leider musste ich in dieser Zeit schweren Herzens eine Anfrage eines Interessenten ablehnen. Das erste Mal seitdem ich selbstständig bin.
Ich traf mich mit dem Interessenten zu einem Gespräch bei ihm vor Ort in Mettmann. Wir waren uns sehr sympathisch, sprachen über das, was er vorhatte und benötigte. Er wollte mit seinen hochwertigen Produkten wahrgenommen werden und brauchte jemanden, der ihm eine Sichtbarkeit verschafft. Personelle Kapazitäten in seinem Betrieb hatte er selbst nicht. Kurz gesagt, sein Wunsch war es, dass ich ihn strategisch und operativ unterstütze. Für mich bedeutete es, dass ich ihm beratend zur Seite stehe, regelmäßig Beiträge veröffentliche und auf den Social Media Accounts interagiere. Um solche Aufträge erfolgreich zu gewährleisten benötige ich eine gute Kommunikation mit meinem Kunden.
Der Interessent ist Handwerker und stark in seine Arbeit eingebunden. Für Kommunikation bleibt ihm wenig Zeit. Zudem benötigt er für seine hochwertigen Produkte einen professionellen Fotografen, der seine Werke in Szene setzt. Ressourcen für einen Fotografen waren nicht berücksichtigt. Das waren die Gründe, warum ich nein gesagt habe.
Meine Investition in mich und mein Business.
Bereits 2021 hatte ich mich entschlossen, einen Bildungsurlaub zu machen. Während meiner langjährigen Festanstellung habe ich das nie getan. Ich fühlte mich als Mitarbeiterin wichtig und unersetzbar. Was für eine Illusion!
Da ich das Schreiben für mich entdeckt habe, entschied ich mich für den Bildungsurlaub “Kreatives Schreiben“ auf der Insel Reichenau. Noch heute zehre ich von meinen Eindrücken und Erfahrungen. Im März erwacht die Natur auf Reichenau, die Sonne steht tief und taucht die Insel in ein besonderes Licht. Es gibt keine Touristen, die die Insel bevölkern und ich konnte auf meinen Spaziergängen wunderschöne Orte entdecken. Tägliche Schreibroutinen und die Umsetzung von verschiedenen Schreibformen ließen im Kopf und auf dem Papier phantasievolle Geschichten entstehen.
Das Jahr im Flow.
Das Jahr nimmt seinen Lauf. Nach wie vor begleite ich langjährige Kunden auf den Wegen der sozialen Medien. Neue Kunden kommen hinzu. Beratungen und Coachings gewinnen an Bedeutung und ich merke, wie gerne ich auf diese Weise unterstütze. Es sind die Gespräche und Ideen, die mein Kunde und ich gemeinsam entwickeln und umsetzen. Gemeinsam und auf Augenhöhe, das ist das, was ich liebe.
Teamwork makes the Dream work.
Ich bin Teamplayer und arbeite gerne mit Menschen zusammen. Durch meine Selbstständigkeit habe ich viele Freelancer kennengelernt, aus denen ein Netzwerk aus kompetenten und verlässlichen Partnern entstanden ist.
Einer dieser Menschen ist Peter Odefey. Genau wie ich, startete Peter bei LTU, später Air Berlin. Nach der Insolvenz hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist heute Video Creator. Er ist der Produzent meines Imagevideos. Immer mal wieder arbeiten wir an gemeinsamen Projekten. Die Videoproduktion für Igor Adolph, dem Multichannel Experten von e-Trado oder aber das Bildmaterial für das Team eines Reisebüros zählen dazu. Unser jüngstes Projekt stammt aus dem Juli, in dem mein Garten Drehort für eine Videoproduktion zum Thema Künstliche Intelligenz im Handel war. Diesmal war ich als Regieassistentin an der Seite von Peter.
Ein gemeinsames Content Konzept von uns ist in Vorbereitung. Mit diesem Konzept möchten wir Kunden ein Paket aus Video- und Bildmaterial mit einer strategischen Beratung und redaktioneller Projektbegleitung anbieten.
Auszeiten
Wer mich kennt, weiß, dass ich leidenschaftlich gerne reise, neue Eindrücke sammle und fremde Kulturen kennenlerne. Gegönnt habe ich mir in diesem Jahr einen gemeinsamen Urlaub mit meiner Tochter in Hurghada. Unser Ziel war es, eine Woche lang nichts zu tun: liegen, lesen, schwimmen, essen. Urlaub, wie wir ihn schon Jahre nicht mehr gemacht haben.
Im September habe ich mir einen Wunsch erfüllt und bin nach Marokko gereist. Bunte Welten in Marrakesch, imposante Bergkulissen im Atlasgebirge und die unglaubliche Weite der Sahara. Eine unfassbar schöne Rundreise, die gekrönt war von einer Übernachtung in einem Zelt in der Sahara. Abschalten, loslassen und genießen.
Homeoffice
Nachdem meine Kinder ausgezogen sind, habe ich mich mit meinem Homeoffice angefreundet. Ich kann meine Arbeit unabhängig einteilen und habe all das, was ich benötige, vor Ort.
Während Corona war das Arbeiten im Homeoffice sehr schwer für mich. Zwar war meine Familie ständig da, doch ich fühlte mich isoliert. Mir fehlten die persönlichen Kontakte und der Austausch mit Freunden, Partnern und Kunden. Online Treffen waren für mich eine Alternative, jedoch kein Ersatz für persönliche Treffen. Ich bin froh, dass Netzwerkveranstaltungen nun wieder vor Ort stattfinden , denn ich schätze Gespräche mit Menschen in persönlicher Atmosphäre. Ich entscheide, mit wem und wie lange ich mich unterhalte. Es gibt keine Breakout Sessions, die mir Personen zuordnen und ein Gespräch beenden, wenn die Kommunikation gerade in Gang gekommen ist.
Für 1:1 Gespräche mit Kunden oder Partnern sind Online Treffen eine attraktive Möglichkeit, um sich auszutauschen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Hier macht eine Online Kommunikation Sinn. Termine über meinen Kalender sind sowohl für online- als auch für persönliche Treffen im 1:1 buchbar.
Mein Resumee
In 2022 gab es viel zu tun. Neben dem eigenen Business bin ich eine Vorstandsfrau der Schönen Aussichten, einem bundesweiten Verband von selbständigen Frauen. Der Verband feierte 2022 sein 30-jähriges Jubiläum und es gab viel zu organisieren und umzusetzen. Außerdem bin ich als Marketingbeauftragte im Vorstand Ansprechpartnerin für Arbeiten an der neuen Website und den Social Media Aktivitäten des Verbands.
Insgesamt war es ein sehr arbeitsreiches Jahr. Corona hat mich gleich zwei Mal aus dem Verkehr gezogen und auch ansonsten war ich gesundheitlich häufig angeschlagen. Meine Urlaube und andere Auszeiten haben mich motiviert und mit Energie versorgt. Ich gehe gestärkt in das neue Jahr.
Ausblick auf 2023
Nach dem arbeitsreichen Jahr 2022 in meinem Business werde ich 2023 mehr an meinem Business arbeiten. Der Fokus liegt auf Beratung und Coaching. Nach langen Überlegungen habe ich mich für einen Newsletter entschieden, der im Laufe des Jahres auf Wunsch in Dein Postfach flattert. Ich freue mich sehr auf das, was kommt.