Im Dezember bin ich ausgestiegen. Nach einem herausfordernden und anstrengenden Jahr habe ich mich zurückgezogen und bin bei voller Fahrt abgesprungen.
Warum bin ich abgesprungen?
Für uns alle war 2020 ein Jahr, dass wir sicherlich aus dem Kalender streichen möchten. Jeder Mensch hat die Auswirkungen des grassierenden Coronavirus persönlich, sozial oder im Business zu spüren bekommen.
Viele Unternehmen hatten und haben noch immer Existenzängste, einige von ihnen sind bereits insolvent.
Bei mir waren es nicht die Existenzängste, die mich getrieben haben.
Ich habe die Ängste der Unternehmen, Gastronomen und in der Eventindustrie gespürt. Nichts war und ist wie bisher und all das, was sich sonst auf der „Straße“ abspielte, ist untersagt und muss online stattfinden. Diese Maßnahmen erleben wir gerade wieder im zweiten Lockdown. Das Fatale an der Geschichte ist, dass wir nicht wissen, wie lange uns das Virus noch begleiten und unser Leben bestimmen wird.
Als Social Media Managerin hatte ich bereits vor der Pandemie immer wieder zu einer guten Sichtbarkeit in den sozialen Medien und natürlich auf Google geraten. In diesem Jahr blieb keine Zeit für lange Überlegungen. Je schneller ein Unternehmen sich online aufstellte, desto besser.
Klar im Vorteil waren die, die sich vor der Pandemie positioniert hatten. Eine Sichtbarkeit war bereits vorhanden. Die Grundlage war gelegt, um sich breiter aufzustellen.
Bei anderen Unternehmen konnte ich erkennen, dass das Bewusstsein für eine Online Präsenz vorhanden war. Accounts waren angelegt und sporadisch Beiträge veröffentlicht. Erfolge in Form von einer wachsenden Follower Zahl oder Interaktionen sind für mich nicht ersichtlich. Die Aktivitäten des Unternehmens lassen oft nach einer Anfangseuphorie nach. Ressourcen für digitale Umsetzungen sind knapp oder gar nicht berücksichtigt.
Genau diese Unternehmen brauchen dringend Hilfe!
Ich hatte im Sommer ein sehr gutes Angebot erstellt und für eine schnelle Umsetzung gesorgt. Für mich war es wichtig, dass ich einen Beitrag in dieser unwirklichen Situation leisten konnte. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Gekostet hat es jedoch viel Energie und Zeit.
Warum hat es Energie und Zeit gekostet?
In kürzester Zeit habe ich für die unterschiedlichsten Branchen Bild- und Textmaterial zusammengetragen, Recherche betrieben, Ideen umgesetzt und mich immer wieder auf die neuen Maßnahmen eingestellt.
Neben der direkten Unterstützung habe ich mein Pensum für die Veröffentlichung von Beiträgen aufgestockt und Informationen, schnell umsetzbare Tipps und Tricks rund um die sozialen Medien geteilt.
Ja, und die Medien, insbesondere Facebook und Instagram, waren und sind noch immer im Umbruch. In einem Wahnsinnstempo wurden Änderungen und Erweiterungen eingespielt, die mit ständigen Problemen und geänderten Funktionen einher gingen. Shopping ist ein großes Thema geworden. Sowohl auf Instagram als auch auf Facebook lassen sich nun Shops einpflegen, die ohne einen bereits vorhandenen eigenen Onlineshop schnell und leicht zu erstellen und verwalten sind. Der Messenger Dienst WhatsApp offeriert Unternehmen eine Business Lösung. Da Facebook, Instagram und WhatsApp zu einer Unternehmensgruppe gehören, wurden im Jahr 2020 viele Verknüpfungen erstellt.
Das ist nur ein kleiner Auszug der Änderungen in den sozialen Medien. Noch immer ist der Veränderungsprozess nicht abgeschlossen und die Probleme begleiten uns weiterhin.
Warum bin ich ausgerechnet im Dezember abgesprungen?
Der Dezember ist der Monat, in dem der Handel boomt und noch einmal richtig Fahrt aufnimmt. Adventskalender, Aktionen und Angebote locken und kurbeln das Weihnachtsgeschäft richtig an.
Für meine Bestandskunden wusste ich, was zu tun war und konnte mich bereits im Vorfeld auf diese Zeit einstellen. Aktionen, Feiertagswünsche und weitere Planungen hatte ich im Redaktionsplan berücksichtigt und waren bereits organisiert.
Ich hätte weiterhin mein Beitragspensum für mein Business beibehalten können. So hätte ich meine Sichtbarkeit erhalten und einen Mehrwert in Form von schnell umsetzbaren Tipps und Ideen vermitteln können.
Stattdessen war ich weg…
Was habe ich getan?
Ich habe 2020 Revue passieren lassen und mein Business auf Abstand betrachtet.
Es ist noch immer das, was ich tun möchte und für das ich brenne. Es ist aber auch an der Zeit, mich weiterzuentwickeln, meine Positionierung zu überdenken und Neues zu wagen.
Meine Auszeit im Dezember hat mir sehr gut getan. Ich starte mit neuen Ideen und neuer Energie in das kommende Jahr.